Das lange Zittern. Hauptschule vor dem Aus!?

WDR 21.2.2018, 90 Minuten

Autorin: Ulrike Brincker, Kamera: Lothar Schröder Redaktion: Jutta Krug

Eine Schule, ein Jahr. Vielleicht ihr Letztes. Die katholische Hauptschule „Großer Griechenmarkt“ in der Kölner Innenstadt hat für das Schuljahr 2016/2017 ausreichend Anmeldungen bekommen, um zwei fünfte Klassen bilden zu können. 18 Kinder braucht es für eine Einstiegsklasse. Bei Einzügigkeit, das heißt wenn nur 15 Anmeldungen zustande kommen, wird die Schule geschlossen.

Dieses Schicksal teilen bereits viele Kölner Hauptschulen – trotz steigender Schülerzahlen. Das große Zittern um das Überleben beginnt im Februar, wenn sich Eltern für eine weiterführende Schule entscheiden müssen. Ab März gibt es dann erste Zahlen, die sich bis zu den Sommerferien immer wieder ändern können. Nach oben genauso wie nach unten.

Die Hauptschulen sind inzwischen eine aussterbende Schulform, nicht nur in Köln, sondern bundesweit. Bis in die 70er Jahre gab es in Nordrhein-Westfalen 1478 Hauptschulen. Heute sind es nur noch 478, Tendenz dramatisch sinkend. In Köln konnten nur vier Hauptschulen überleben.

Der Dokumentarfilm begleitet ein Jahr Schule und wirft dabei einen Blick auf eine Schulform, die in der öffentlichen Meinung keine Daseinsberechtigung mehr hat. Für viele Schülerinnen und Schüler ist ihre „Kayjass“ jedoch mehr als nur eine Schule: ein Stück Heimat.

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