Kategorie: Format

  • Das Jahrhunderthochwasser

    Das Jahrhunderthochwasser

    Nur noch -271Days -6Hours -35Minutes -39Seconds warten!

    WDR 2018, 45 Minuten

    Autor: Lothar Schröder, Kamera: Dierk Fechner, Florian Brückner, Redaktion: Adrian Lehnigk

    Bereits im September und Oktober 1993 regnet es überdurchschnittliche Mengen. Die Böden sind vollgesogen und gesättigt. Was ab dem 7. Dezember über Deutschland täglich runtergeht, fließt sofort in die Flüsse. Der Neckar macht den Rhein zu einem reißenden Gewässer, das auf NRW zuschießt. Als auch noch die Hochwasser führende Mosel hinzukommt, wird ein Viertel von Koblenz unter Wasser gesetzt. Vom Süden kommt ein Hochwasser auf das Rheinland zu, das sich durch zahlreiche Katastrophenmeldungen ankündigt, aber lange nicht ernst genommen wird. Als das Wasser in Köln über die Ufer geht, sind in Süddeutschland schon vier Menschen in den Fluten gestorben.
    Reinhard Vogt, Leiter der Kölner Hochwasserschutzzentrale hat angesichts der Wetterlage schon Tage vorher im Gefühl, es könne ein größeres Hochwasser geben. Ihm sind die Werte von Mosel und Neckar bekannt und mit den starken Regenfällen des 19.und 20. Dezember ist klar was passieren wird. Erst am 22. Dez. lässt er mit Lautsprecherwagen die Bevölkerung warnen. Der Rheinpegel ist rasch auf 8,20 Meter angestiegen und steigt pro Stunde 8 cm an. Ein Wettlauf gegen die Zeit: Spundwände, die bis zu einer Wasserhöhe von 10 Metern reichen, werden eiligst installiert. In der bedrohten Kölner Altstadt verbarrikadieren die Menschen die Häuser und tragen ihr Hab und Gut in die oberen Etagen. In den südlichen Stadtteilen stehen die ersten Straßen bereits unter Wasser, der Rheintunnel geschlossen, die Schifffahrt auf dem Rhein eingestellt und vor der Altstadt versammeln sich die Schaulustigen auf den Brücken. Wie lange werden die Wände halten?
    Bis 20.56 Uhr. Der Rhein schwappt in die Altstadt und beginnt eine halbe Stunde später die Brauhäuser unter Wasser zu setzen. Über einen Meter hoch steht das Wasser in den Häusern. Zu betreten sind sie nur über eiligst aufgebaute Stege durch die Fenster der oberen Etagen.
    Am 23. Dezember ist der Rhein teilweise auf die dreifache Breite angeschwollen. Am stärksten betroffen sind Köln und Bonn. Während man in der Altstadt noch versucht hat die Häuser zu schützen, sind Stadtteile wie Rheinkassel, Kasselberg oder Poll auf Tage nur mit dem Boot zu erreichen. 100.000 Kölner sind von dem Hochwasser betroffen. Mit 10,63 Meter hat der Rheinpegel heilig abend seinen Höhepunkt und fast einen neuen Rekord erreicht.
    An diesem Abend erreicht die Flut auch Emmerich am Niederrhein und flutet die Promenade und den Rheinpark, unterspülte brandgefährlich die Schutzmauer am Kleinen Wall, was einen Großeinsatz sämtlicher verfügbarer Kräfte erforderlich macht: Bauhof, Feuerwehr, Deichverband, Pioniere und viele andere. Ein Lauf gegen die Zeit. Nachts wird ein Bauunternehmer aus dem Bett geklingelt und unter Polizeischutz Material herbeigeschafft. Die Mauer kann gerettet werden. Viele Höfe der Umgebung werden zu Inseln und stehen unter Wasser. Noch eine Woche später wird die Milch der Kühe mit Booten abgeholt.
    In Bonn wird am 25. Dez. mit 10,13 der höchste Stand im 20. Jahrhundert gemessen. Der neue Deich in Bonn-Beuel ist nicht ganz fertig geworden, aber er hätte ohnehin nicht gereicht. 400 Meter schwappt der Rhein über den Stadtteil. Die Bürger werden im Pendelverkehr durch die Schlauchboote von THW und DLRG versorgt. Auch heilig abend fahren sie durch die Wasserstraßen und werden reich beschenkt. Der Pegel senkt sich langsam wieder.
    Am 26.12. ist die Kölner Altstadt wieder wasserfreie Zone. Der Schlamm muss sofort hinterher geschoben werden, sonst wird er hart wie Beton. 2000 HelferDie Menschen stellen ihre Möbel an die Straßen und der Katastrophentourismus sorgt für Ärger. Vielerorts sind in den Kellern die Öltanks verkantet und leck geschlagen. In Rodenkirchen laufen 90.000 Liter Öl aus.

    1995 gab es ein weiteres Hochwasser mit der Rekordmarke 10,69 Meter. Danach wurde der Wasserschutz erhöht. Kölner Stadtgebiet heute auf 11,90 Meter gesichert. Bonn und Köln sind Mitglied in der Hochwassernotgemeinschaft. Darin stimmen die Rhein-Kommunen die Schutzmaßnahmen ab. Heute hat Köln den modernsten Hochwasserschutz weit und breit. Aus der ganzen Weltkommen Experten, um sich die Logistik anzuschauen. 430 Millionen Euro wurden seit damals in den Hochwasserschutz investiert. Statistisch betrachtet kommt ein Hochwasser mit solch einem Rheinpegel nur alle 200 Jahre vor. Aber der Klimawandel von heute kümmern sich nicht um die Zahlen von früher.

     

  • Als die Polizei noch im Käfer kam

    Als die Polizei noch im Käfer kam

    WDR 20010, 45 und 90 Min.

    Autor: Lothar Schröder, Kamera: Dierk Fechner, Redaktion: Adrian Lehnigk

    Sie bekommen die alten schweren Mäntel der Wehrmacht und sollen Eindruck machen. Ihre alten Autos fallen auseinander, aber sie sollen Ganoven jagen. Auf dem Lande langt es gerade mal für ein Dienstfahrrad und das nächste Telefon steht beim Bürgermeister. Polizisten haben es mit der Gründung der Bundesrepublik nicht leicht – sie werden von alten Generälen geschliffen wie die Rekruten und sind der technischen Entwicklung immer einen Schritt hinterher. Und dann schaut auch noch ständig das Fernsehen herein…

  • Die ersten Polizistinnen in NRW.

    Die ersten Polizistinnen in NRW.

    WDR, September 2024, 45 Min.

    Autor:  Lothar Schröder, Kamera: Dierk Fechner, Redaktion: Monika Pohl

    Eine geschlossene Abteilung, schlechte Bezahlung, keine Aufstiegs- oder Wechselchancen und reduziert auf die Vernehmung von Frauen und Kindern. Das war das Berufsleben der weiblichen Kriminalpolizei nach dem zweiten Weltkrieg bis zum Ende der 60er Jahre.

    Es war nicht etwa ein stärkeres Bewusstsein für Gleichberechtigung in der zweiten Hälfte der 60er Jahre, sondern die pure Personalnot, die das Innenministerium vor 55 Jahren zum allerletzten Mittel greifen ließ: die Öffnung aller Kommissariate auch für Frauen. Sie konnten sich in allen Bereichen der Kripo bewerben, bekamen die gleiche Ausbildung zusammen mit den Männern und vor allem: eine Pistole.

    Da die Kripo in ziviler Kleidung auftritt, fiel der Öffentlichkeit die Umstellung kaum auf.

    Das sollte sich ab 1985 ändern. „Die letzte Bastion ist gefallen“, titelten die Zeitungen, als – wieder wegen Personalmangel – auch die Schutzpolizei für Frauen geöffnet werden musste. Selbst der damalige Innenminister Herbert Schnoor bekannte im Interview, er könne sich dies nur schwer vorstellen.

    So ging es auch den männlichen Kollegen. Im neuen Zweierteam hatten sie das Gefühl, die Kollegin mit beschützen zu müssen, statt von ihr Deckung zu erhalten. Der Einsatz mit der Kollegin wurde despektierlich „Hühnerstreife“ genannt. Mobbing war von Anfang an dabei.

    In der ersten Runde trauten sich in NRW 74 Frauen in den neuen Job, mussten sehen, wie sie in die Männeruniformen passten und der ungläubigen Bevölkerung klarmachen, dass eine Polizistin mit den gleichen Kompetenzen für dasselbe Gesetz arbeitet wie ein Polizist.

    Musste man sich damals bei der Berufsfindung noch zwischen Kriminalpolizei und Schutzpolizei entscheiden, ist die dreijährige Ausbildung in NRW seit 2002 in einem dualen Studium für alle gleich.

    Immer mehr Frauen drängen in den Beruf. 41% der 3000 KommissaranwärterInnen, die am 1. März 2024 in Köln vereidigt wurden, waren junge Frauen, Tendenz jedes Jahr steigend.

    Die Doku lässt ebenso Frauen zu Wort kommen, die in den 60er Jahren noch die Zeiten der weiblichen Kriminalpolizei erlebt haben, wie auch eine Debütantin, die zum ersten Mal die Waffe in der Hand hat.

  • Die Wetterkatastrophe von Münster

    Die Wetterkatastrophe von Münster

    Der Jahrhundertregen

    Autor: Lothar Schröder, Kamera: Dierk Fechner, Redaktion: Adrian Lehnigk

    Es war der schwerste Regen, den NRW jemals erlebt hat und er konzentrierte sich auf eine Stadt: Münster. Sieben Stunden regnete es pausenlos und übertraf den bisherigen Regenrekord von 98 Litern um das Dreifache: 290 Liter auf den Quadratmeter = 40 Millionen Kubikmeter Wasser. In Münster liefen Keller und Souterrainwohnungen bis zur Decke voll. Zwei Menschen starben an diesem 28. Juli 2014 in den Fluten, aber eine Stadt wuchs in den Tagen der Not zusammen wie noch nie.

  • Das Jahrhundertgewitter

    Das Jahrhundertgewitter

    WDR 2020, 45 Min.

    Autor:  Lothar Schröder, Kamera: Dierk Fechner, Redaktion: Adrian Lehnigk

    Es war eines der schwersten Unwetter der letzten Jahrzehnte, eine riesige Gewitterfront, dreimal größer als NRW. 70.000 Blitze erhellten das Land, das von Hagel, Sturm und Regen, verwüstet und überschwemmt wurde. In NRW starben an dem Abend des 9. Juni 2014 sechs Menschen.

    Es war ein heißer Junitag, an dem viele Veranstaltungen im Freien stattfanden und keiner ahnte was sich vor den Toren NRWs zusammenbraute. Von Westen kam eine riesige Gewitterzelle, die den Himmel komplett verdunkelte. Der Film zeigt dank einer Menge von authentischer Amateuraufnahmen, wie die Stimmung von Ausgelassenheit zu Panik umschlägt, wie der Sturm die Bäume zerreißt und die Blitze in der dunklen Nacht in den Boden schießen.

  • Nie wieder achtzig! Dieter Hildebrandt zum 80.

    Nie wieder achtzig! Dieter Hildebrandt zum 80.

    ARD 2007, 90 Min.

    Autoren: Gisbert Baltes, Lothar Schröder, Kamera: Lothar Schröder, Redaktion: Axel Beyer

    Auch mit 80 zieht Dieter Hildebrandt noch ruhelos über die Bühnen der Repubik. Die Doku folgt dem Fußballfan aber auch auf den Sportplatz, wo er mit Paul Breitner das perfekte Foul übt. Werner Schneyder erinnert sich auf der Leipziger Bühne der Pfeffermühle an den historischen Auftritt in der DDR; Lisa Fitz an die vom Bayerischen Rundfunk abgeschaltete Scheibenwischerausgabe. Politiker von Schröder bis Stoiber zeigen sich altersmilde und auch die alten Weggefährten der Lach&Schieß werden sentimental.

    20.12.2024 21:00