Autor: betabande

  • Eingeschneit! Das Schneechaos im Münsterland

    Eingeschneit! Das Schneechaos im Münsterland

    WDR 2015, 45 Min.

    Autoren: Costanze Klaue, Lothar Schröder, Kamera: Florian Brückner, Dierk Fechner, Redaktion: Lena Brochhagen

    Mächtige Strommasten, die wie Streichhölzer umgeknickt sind – diese Bilder vom Schneechaos 2005 haben sich ins kollektive Gedächtnis gebrannt. Es war die größte Energiekrise in der Geschichte der Bundesrepublik. Ihr Zentrum: das Münsterland.

    Die einen sprechen von der „schlimmsten Schneekatastrophe der Nachkriegszeit“, die anderen vom „größten Blackout der Bundesgeschichte“. Das Schneechaos im Münsterland 2005 war vor allem eines – eine Naturkatastrophe, bei dem durch extremen Schneefall 250.000 Menschen vom Stromnetz und damit von der Außenwelt und modernem Komfort abgeschnitten wurden. Zehn Jahre nach dem Schneechaos, das zur Ausrufung des Notstands führte, erzählt die Dokumentation von den Auswirkungen auf Mensch, Tier, Natur und Technik.

    Eine Milliarde Tonne Neuschnee

    Ein gewaltiger Schneesturm sorgte am 25. November 2005 für die unglaubliche Masse von einer Milliarde Tonnen Neuschnee. Auf den glatten Straßen kam es zu kilometerlangen Staus. Züge blieben mitten auf der Strecke stehen, Flughäfen wurden gesperrt. Nichts ging mehr.

    Bis zu sechs Tage ohne Strom

    Der besonders nasse und schwere Schnee legte sich wie ein Panzer um die Stromleitungen. Seile rissen, Strommasten knickten zusammen, zerrten in einem Dominoeffekt ganze Trassen mit sich. Die erste Bilanz der Krisenstäbe: 82 Strommaste waren umgeknickt, 250.000 Menschen im Münsterland ohne Strom. Im Zentrum der Krise stand der 19.000-Einwohner-Ort Ochtrup. Sechs Tage waren die Menschen hier ohne Strom.

    Not vor allem bei den Landwirten

    Kaum jemand traf es so hart wie die zahlreichen Landwirte im Münsterland. Ihre Kühe brüllten vor Schmerzen, da die Melkmaschinen ohne Strom nicht funktionierten. Kälber drohten mangels warmer Milch zu verhungern, Ferkel erfroren ohne Wärmelampen. Dennoch haben die Münsterländer das Schneechaos auch in guter Erinnerung: Es war die Zeit der Hilfsbereitschaft. Die Menschen rückten zusammen und kümmerten sich um ältere oder hilfsbedürftige Nachbarn.

    Umgeknickte Stromleitungen – heute undenkbar?

    Noch ein Jahr beschäftigte die Gerichte die Frage, wer für den Schaden von 100 Millionen Euro aufkommen soll. Klagen gegen den Stromversorger RWE, die Stahlmaste seien teilweise alt und spröde gewesen, kamen nicht gegen den Einwand der höheren Gewalt einer Naturkatastrophe an. Denn eine Belastung wie 2005 im Münsterland würden auch heutige Stromleitungen nicht aushalten.

  • Die Flutkatastrophe 2021

    Die Flutkatastrophe 2021

    Autor: Lothar Schröder, Kamera: Dierk Fechner, Redaktion: Adrian Lehnigk, Ann-Christin Gertzen, Thomas Niemietz(SWR)

    Es war das schlimmste Unwetter seit Jahrzehnten. Und es wurde unterschätzt. Starkregenmengen bis zu 200 Liter auf den Quadratmeter waren vom Wetterdienst angesagt, doch weil sie sich niemand vorstellen konnte, wurden sie zur Katastrophe.

    Kleine Flüsse in NRW und im Ahrtal, die gewöhnlich einen Wasserstand von 30-80 Zentimeter haben, schwollen auf eine Höhe von bis zu neun Meter und wurden zu reißenden Strömen, die nicht nur Autos, Bäume und Brücken mit sich rissen, sondern ganze Häuser.

    Es begann in der Nacht zum 14. Juli. Ein Regenband über das Sauerland, über Hagen bis in den Düsseldorfer Raum brachte unaufhörlich starken Regen über die Regionen. Der Sommer war ohnehin verregnet, die gesättigten Böden konnten kein Wasser mehr aufnehmn, alles ging in die Flüsse und die traten bald über die Ufer. Die Katastrophe nahm ihren Lauf.

    Nach Tagesbeginn weitete sich das Tief aus; in Köln, im Aachener Raum, in der Eifel. Euskirchen, Bad Münstereifel, Stolberg, Rheinbach wurden am 14. Juli von Wassermassen verwüstet. Erft, Vicht, Volme, Lenne & Co – Flüsse, die bislang kaum jemand kannte, erlangten traurige Berühmtheit.

    Den umliegenden Regionen hätte es eine Warnung sein müssen, aber auch hinter der Grenze nach Rheinland-Pfalz wurden die Hinweise nicht rechtzeitig weitergegeben. In den Abendstunden erreichte die Welle das Ahrtal, ein Dorf nach dem anderen wurde geflutet, von Schuld bis nach Bad Neuenahr.

    Die Menschen flüchteten auf die Dächer ihrer Häuser, wo sie oft die ganze Nacht aushalten mussten, bevor Rettung per Hubschrauber kam – sofern das Haus noch stand. Über 180 Menschen verloren durch das Unwetter ihr Leben, wurden von der Strömung mitgerissen oder im Keller bzw. Tiefgaragen von dem blitzartigen Anstieg des Wassers überrascht.

    Tausende Menschen hatten ihr komplettes Hab und Gut verloren, doch was nun folgte, gab ihnen die Hoffnung zurück. Menschenmengen aus ganz Deutschland strömten in die Flutgebiete, um ungefragt und unentgeltlich beim Aufräumen zu helfen, Schlamm aus den Häusern zu schippen, Müll zu schleppen und die Betroffenen mit einem offenen Ohr zu trösten.

    Gerade junge Leute trafen sich auf Zeltplätzen in Helfercamps und verbrachten ihren Jahresurlaub in Schlamm, Fäkalien und Staub. Auf der Sinn-Suche im Leben, hatten sie einen Anker gefunden.

    Heerscharen von Landwirten kamen mit ihren Schleppern, um die Straßen frei zu räumen und ließen die heimische Ernte von Helfern erledigen.

    Auf der anderen Seite sorgte eine zweite Flut, eine Spendenflut, für volle Kassen, um Menschen, die nichts mehr hatten, zu helfen.

    Viele Dörfer gleichen Ghostowns, ausgehölte Fassaden, die über den Winter trocknen müssen. Nicht alle können in ihre Häuser zurückkehren. Flutgebiete sollen dem Wasser zukünftig Platz bieten sich auszubreiten, ohne Schaden anzurichten. Jeder weiß inzwischen, dass es solche Unwetter durch den Klimawandel künftig häufiger geben wird.

    Die Dokumentation zeigt einerseits eine Chronik der Ereignisse, andererseits aber auch das Leid einzelner Betroffener und schließlich den einzigartigen Spirit der Hilfsbereitschaft, der den Menschen – nach der Zeit der Corona-Isolation – den Glauben an ein Miteinander zurückgegeben hat.

  • Der große NRW-Jahresrückblick 2021

    Der große NRW-Jahresrückblick 2021

    Autor: Lothar Schröder, Kamera: Dierk Fechner, Redaktion: Monika Pohl, Ann-Christin Gertzen

    2021 – was für ein Jahr in NRW! Es begann still – ohne Böller, buntes Feuerwerk und rauschende Partys – aber auch mit der Hoffnung auf eine Impfung gegen Corona. Nach und nach öffneten die Impfzentren im Land – zumindest für alle, die es durch die chaotische Terminvergabe geschafft hatten

    Corona prägte auch dieses Jahr – vermieste die Rodelpartie, als es endlich schneite und sich alle nach draußen sehnten: Die Skigebiete machten dicht. Vermieste die Freiluftsaison im Sommer durch Verweil- und Partyverbote. Und dann kam alles noch viel schlimmer:  Die Jahrhundertflut verwüstete Städte und Dörfer – eine unvorstellbare Katastrophe. Doch in der dunkelsten Stunde machten sich Tausende auf, um zu helfen und den Opfern beizustehen.

    Corona und die Flut – sie haben das zu Ende gehende Jahr geprägt, aber in seinem Rückblick auf 2021 lässt Filmemacher Lothar Schröder auch andere Ereignisse Revue passieren. So erfüllte sich für Manchen ein Lebenstraum. Die junge Reiterin Julia Krajewski  aus Warendorf holte olympisches Gold und Benjamin List aus Mülheim/Ruhr gewann den Chemienobelpreis. Andere Hoffnungen zerplatzten: Armin Laschet wurde nicht Kanzler und Schalke 04 stieg ab in die 2. Liga.

    2021 war aber auch das Jahr der schrägen Ideen: Der Rosenmontagszug fiel aus – und kam trotzdem: mit Tünnes und Schääl im Hänneschen-Theater. Ein knallbunter Reifen erlebte sein Comeback: Hula Hoop wurde zum Trend im Kampf gegen die im Homeoffice erworbenen Pölsterchen. Und ein Detmolder Huhn kam dank gelber Warnweste groß heraus. Henne Sigrid überquerte jeden Morgen eine stark befahrene Straße um in Nachbars Garten ein Ei zu legen.

  • Das schwarze Gold – Kaffeemacher aus NRW

    Das schwarze Gold – Kaffeemacher aus NRW

    Autor: Constanze Klaue, Lothar Schröder, Kamera: Dierk Fechner, Florian Brückner, Redaktion: Monika Pohl

    Kaffee ist momentan DAS Trendgetränk. Unzählige Cafés mit kreativen Eigenröstungen entstehen an jeder zweiten Straßenecke. Wer noch eine Hand frei hat, trägt Kaffee – bestenfalls im Mehrwertbecher.

    Es gab aber auch eine Zeit, da war Kaffee nicht nur rar, sondern gleichzeitig eine Währung.  Kaffeeschmuggel zwischen Belgien und Deutschland mutierte vom Kavaliersdelikt zur organisierten Kriminalität.

    Die Doku beobachtet quer durch’s Land die Kaffeeszene NRW. Vom Röstmaschinenhersteller, über die Röstereien, die Filterproduktion bis hin zum neu gegründeten Trendcafé.

  • Der große NRW-Jahresrückblick. Das war 2020

    Der große NRW-Jahresrückblick. Das war 2020

    Autor: Lothar Schröder, Kamera: Dierk Fechner, Redaktion: Ann-Christin Gertzen

    Was für ein Jahr: 2020 – das Coronajahr. Wir ziehen uns zurück und finden neu zueinander. Wir entdecken unsere Hilfsbereitschaft und bekommen dafür Applaus. Das Abitur feierte man im Autokino und den Sommerurlaub in der Heimat. Zur Schultüte gab es den Mund-Nasen-Schutz und bei der Kommunalwahl eine grüne Welle. 2020 war vieles anders und doch begann es so wie immer – mit einem großen Feuerwerk.

  • Dynastien in NRW – die süßen Giganten

    Dynastien in NRW – die süßen Giganten

    WDR 2017, 45 Minuten

    Autor: Lothar Schröder, Kamera: Florian Brückner, Redaktion: Monika Pohl

    Lambertz-Printen, Dr. Oetker-Pudding, Schokolade von Stollwerck – starke Marken aus NRW. Hinter ihnen stehen Dynastien, die zum Teil auf eine Jahrhunderte alte Familiengeschichte zurückblicken. Alle haben sich mit Disziplin, Handwerkskunst und Improvisationstalent aus kleinen Anfängen hochgearbeitet.
    Die Dokumentation „Süße Giganten“ erzählt die Geschichte, wie aus kleinen Unternehmern und ihren Familien deutsche Süßwaren-Giganten wurden. Dabei verlief manch ein Weg alles andere als gerade. So hatte August Oetker als junger Apotheker zunächst Fußcreme und Heiltinkturen hergestellt bevor er begann mit Backpulver zu experimentieren. Heute ist das Unternehmen mit über 11.500 Mitarbeitern ein „Global Player“. Doch alle Fäden laufen nach wie vor in der Zentrale im ostwestfälischen Bielefeld zusammen.