WDR 2022, 45 Min.
Autor: Lothar Schröder, Kamera: Dierk Fechner, Redaktion: Adrian Lehnigk
Sie arbeiten in ihrer Freizeit, ohne Bezahlung und riskieren manchmal Leib und Leben: ehrenamtliche Rettungskräfte im Feuer, im Wasser und in Trümmern.
Es ist der Helfergeist, Abenteuerlust und die starke Gemeinschaft, die die Menschen fasziniert.
Die Dokumentation begleitet Männer und Frauen der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), der freiwilligen Feuerwehr (FF) und des Technischen Hilfswerks (THW) bei realitätsnahen Übungen.
Zu dramatischen Bildern aus den Archiven schildern sie ihre größten Einsätze, die sie bis heute nicht vergessen haben.
So die Freiwillige Feuerwehr von Schmallenberg-Bad Fredeburg im Sauerland. Auf ihnen lastet die ganze Verantwortung, denn nur Städte ab 100.000 Einwohnern leisten sich überhaupt eine Berufsfeuerwehr. Alles andere passiert rein ehrenamtlich.
Als im Jahre 2011 mitten in der Nacht ein großes Hotel brennt, retten sie 60 Urlauber, die in Panik aus den Fenstern springen wollen. Die ganze Region kommt zum Löschen. Als das Wasser auszugehen droht, bringen Landwirte Löschwasser in Gülletanks. So geht das auf dem Lande; davon erzählt man in Schmallenberg heute noch.
In Essen geht im Februar ein ganzer Häuserblock mit 40 Wohnungen in Flammen auf. Angefacht durch den Sturm Antonia entwickelt es sich zum Inferno. Großeinsatz für alle Feuerwehrverbände. Auch die Freiwillige Feuerwehr Essen Mitte eilt in diesen für sie pikanten Einsatz – in dem brennenden Haus wohnt ein Kamerad aus ihrer Truppe.
Eine Woche verbringt die DLRG Dormagen damit, in einem Baggersee den ausgebüxten Klein-Alligator Sammy zu suchen. Das Monster von Loch-Neuss – es ist DIE Story im Sommerloch 1994.Großwildjäger und Polizei schießen erfolglos auf jede Bewegung im Wasser. Ein DLRG-Taucher fängt das angeblich so gefährliche Tier schließlich mit bloßen Händen. In Dormagen wird das neue Stadtbad nach Sammy benannt – hier trainiert die DLRG heute ihren Retter-Nachwuchs.
Rettungsschwimmer sind so wichtig wie lange nicht mehr. Die Zahl der Nichtschwimmer in der jungen Generation steigt und zur Coronazeit hat ein ganzer Jahrgang das Schwimmen nicht erlernt.
Jährlich ertrinken in Deutschland im Schnitt 400-500 Menschen. Oft in Flüssen mit unberechenbarer Strömung. Drei von 150.000 DLRG-Mitgliedern allein in NRW berichten von ihrem letztlich vergeblichen Einsatz, letzten Sommer im Rhein bei Duisburg. Drei Mädchen im Teenageralter ertranken.
In Düsseldorf stürzt 1997 nachts ein Haus in sich zusammen. Die umliegenden Häuser abzustützen und die Trümmer nach Überlebenden abzusuchen – das ist die Aufgabe des THW. Sie haben das technische Verständnis, die richtigen Geräte, Suchhunde und viel Manpower, um Verschüttete zu bergen.
Seit der Flutkatastrophe im Sommer 2021 haben sie und auch die anderen Verbände einen außergewöhnlich großen Zulauf. Der Wunsch zu helfen und sich ehrenamtlich zu engagieren ist so groß wie nie zuvor.