Zu Tisch! So isst NRW
WDR 2014, 2 x 45 Min.
Autoren: Ulrike Brincker, Lothar Schröder, Kamera: Florian Brückner, Redaktion: Christiane Mausbach
Es ist die zweitwichtigste Sache der Welt. Essen! Bis in die 50er Jahre trat man oft gegen Hunger und Mangel an. Die wenigen Zutaten kamen aus dem Stall und vom Acker: Kartoffeln, Eier, Speck und Schinken.
Zwei Teile à 45 Minuten erzählen die Geschichte der Esskultur in Nordrhein-Westfalen. Zudem zeigen die Profiköche Martina Kömpel und Björn Freitag zeigen, wie sie Mamas Gerichte („Arme Ritter“ und „Westfälische Blindhuhnsuppe“) mit dem Urgedanken der „Resteverwertung“ neu interpretieren. In den „armen Rittern“ landet das alte Brot, in der Suppe Gemüse- und Wurstreste.
Heute sind die traditionellen Gerichte aus Nordrhein-Westfalen wieder en vogue: Potthast, Potthucke, Puckert. Schon damals machten sie satt und waren einfach. Gerichte für Menschen, die viel und hart arbeiten mussten.
Nach dem Krieg war man zunächst über alles froh, auf das man nicht nur beißen konnte, sondern auch noch den Magen füllte. Improvisation – aus dem Wenigen, was man hatte, noch etwas zaubern hieß das Motto der Stunde. Und wer – auf welche Art und Weise auch immer – eine Zwiebel zur Steckrübe ergattert hatte, war ein König.
Verzweifelte Städter drängten sich in überfüllte Hamster-Züge, die ins Bergische, ins Sauerland, in die Eifel oder ins Münsterland fuhren, um dort ihr letztes Hab und Gut gegen Lebensmittel einzutauschen. Bis heute können die, die den Hunger erlebt haben, nichts wegschmeißen.